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Whitepaper: Krise als Katalysator – Telemedizin in die Praxis bringen

(März 2021) Die Deutsche Gesellschaft für Telemedizin e. V. (DGTelemed) stellte ein neues Whitepaper vor: Unter dem Motto „Krise als Katalysator – Telemedizin in die Praxis bringen“ greift sie Handlungsbedarfe für einen stärkeren Ausbau der Telemedizin auf und plädiert auf vernetzte Kommunikation bei der Gesundheitsversorgung. Weg vom sektoralen Einzelkämpfer hin zum multiprofessionellen Teamplayer!

„Wir brauchen einen Kultur-Shift und müssen bereit sein, Beratung zu geben und zu nehmen. Der Patient ist im Mittelpunkt. Ziel muss es sein, die Sektorentrennung aufzuheben, Synergien zu nutzen, verfügbare Ressourcen effektiver einzusetzen und den Zugang zu hochspezialisierter überregionaler Expertise zu erleichtern – zum Wohle der Patientinnen und Patienten“, konstatierte Prof. Dr. med. Gernot Marx, FRCA, DGTelemed-Vorstandsvorsitzender, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und Direktor der Klinik für Intensivmedizin und Intermediate Care an der Uniklinik RWTH Aachen beim elften Nationalen Telemedizinkongress online (Bild).

Ganz oben auf der Liste der Handlungsbedarfe steht laut DGTelemed die Modifikation von Versorgungsstrukturen. Denn noch immer hemmt die bestehende Sektorentrennung interdisziplinäres Handeln und Behandeln. Aus Sicht der DGTelemed ist ein kooperatives Miteinander aller Sektoren, Disziplinen und Professionen im Gesundheitswesen mit gemeinsamen Qualitätsansprüchen und einer fairen Vergütung unerlässlich Der Nutzung telemedizinischer Verfahren kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, um einen Mehrwert in der Patientenversorgung zu schaffen.

„Telemedizin und die Nutzung digitaler Ressourcen sind zentrale Schlüssel zur dringend erforderlichen Modernisierung unserer Versorgungsstrukturen im Sinne einer effizienten, qualitätsorientierten und ortsnahen Patientenversorgung. Alle Player des deutschen Gesundheitswesens und die Politik müssen hier jetzt schnell und entschlossen die Weichen für Erneuerung stellen“, betonte Günter van Aalst, stv. DGTelemed-Vorstandsvorsitzender. Aktuell fehle es an einer Beratungskultur, die es ermögliche, im gemeinsamen medizinischen Austausch die Behandlung von Patientinnen und Patienten gezielt und interdisziplinär auf deren individuelle Bedürfnisse abzustimmen. Damit greift die DGTelemed den immer größer werdenden Bedarf von Ärztinnen und Ärzten auf, besonders im regionalen Umfeld auf einen digital unterstützten, intersektoralen Austausch zurückgreifen zu können.

„Der Aufbau von Netzwerkstrukturen kann dabei helfen, telekonsiliarische Beratung in alltägliche Abläufe zu integrieren. Ebenso sind die Entwicklung eines schnelleren Verfahrens zur Einführung digitaler Methoden nach dem Vorbild des Fast-Track-Verfahrens der digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA), Stärkung von Telemonitoring und Telediagnostik sowie eine Intersektorale Ausrichtung der Entscheidungsstrukturen des G-BA durch Einbindung der Interessenverbände der Telemedizin relevante Faktoren“, so van Aalst.

Das Whitepaper bildet den Auftakt der DGTelemed-Verbandsarbeit für das Jahr 2021. Zudem wurden jüngst vier neue Arbeitsgruppen gegründet. Diese sollen die Reichweite des Engagements der DGTelemed stärken und den Debattenraum für den Einsatz von Telemedizin bei der Gesundheitsversorgung mit Expertenwissen bespielen. Interessierte DGTelemed-Mitglieder können sich zu den Themen “Telemedizinische kommunale Netzwerkstrukturen”, “Wissenschaft und Forschung”, “Telemedizin in Fort- und Weiterbildung” und “Ambulante Telemedizin” einbringen. In gemeinschaftlicher Arbeit soll Expertise aus den Bereichen eHealth, telemedizinische Anwendungen, IT-Technik und Forschung gebündelt werden.

Quelle Text: DGTelemed

Quelle Bild: Mirjam Bauer

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