„Telemedizin ist der Wegbereiter für einen stärker vernetzten Ansatz im Gesundheitswesen“, resümiert Dr. Peter Zeggel, CEO des Telemedizinunternehmens arztkonsultation.de. „Wenn wir Patienten und Ärzte näher zusammenbringen, verändert das die Logik des Gesundheitswesens. Telemedizin wird die Gesundheitsversorgung verbessern, weil Zeit und Ort viel von ihrer aktuellen Relevanz verlieren. Medizinisches Personal und Patienten können von fast überall aus an Videosprechstunden teilnehmen und fortschrittliche medizinische Geräte nutzen. Dadurch werden Beratungen, Diagnosen und Behandlungen leichter zugänglich. Gleichzeitig verlagert sich der Ort der Versorgung in die Haushalte der Patienten selbst. Das ist besonders wichtig für ältere, eingeschränkt mobile und chronisch kranke Menschen oder für unterversorgte Regionen.“
Dennoch haben 66,7 Prozent der befragten Telemedizinanbieter in Europa Fälle erlebt, in denen Patienten ein Videogespräch mit dem medizinischen Personal abgelehnt haben, wobei 31,0 Prozent angaben, dass sie diese Dienste aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre oder persönlicher Daten ablehnen. Als weitere Gründe wurden ein allgemeiner Mangel an Vertrauen in die Telemedizin allgemein (19,0 Prozent), die mangelnde Bereitschaft, auf Video zu erscheinen (28,6 Prozent) und das Fehlen der richtigen Ausrüstung hierfür (21,4 Prozent) genannt.
Es sind jedoch nicht nur Patienten in Europa, die sich Gedanken um ihre Privatsphäre machen: auch 76,2 Prozent (20 Prozent in DACH) der Gesundheitsdienstleister geben an, dass die Kliniken in ihrer Organisation Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes der Patienten bei Fernsitzungen äußern, und nur 30,2 Prozent der Befragten sind sehr zuversichtlich, dass ihre Organisation über die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen verfügen.
„Die Sicherheit und das Vertrauen in Telemedizin ist sowohl für Anbieter als auch Nutzer ein Thema“, resümiert Christian Milde, General Manager Central Europe bei Kaspersky. „Der Schutz sensibler Patientendaten muss für jede Organisation oberste Priorität haben, damit Patientendaten wirklich sicher sind und sich die Patienten dementsprechend auch sicher fühlen. Das Gesundheitswesen verfügt über eine Vielzahl an komplexen Prozessen und Anwendungen, die nahtlos ineinandergreifen müssen. Jede Integration von Drittanbietern birgt dabei grundsätzlich ein Cybersicherheitsrisiko. Anbieter entsprechender Dienste sollten daher geeignete Sicherheitsmaßnahmen implementieren, ihr Personal, das diese verwendet, umfassend schulen und auch die Patienten umfassend über die Technik informieren. Denn nur so können die Vorteile, die diese Technologie bringt, genutzt werden.“
Empfehlungen für einen sicheren Umgang mit Telehealth-Diensten
Regelmäßig Sicherheitsschulungen für alle Mitarbeiter durchführen, die Zugang zu persönlichen Daten von Patienten haben. Diese Schulungen sollten die wichtigsten Praktiken abdecken, wie die korrekte Verwendung von Passwörtern, E-Mail-Sicherheit, privates Messaging und sicheres Surfen im Internet.
Sicherheitslösungen implementieren, die Kontrolle über die komplexe IT-Infrastruktur geben und alle Geräte im Netzwerk schützen.
Bei medizinischen Geräten handelt es sich um Embedded Systems, die einen dedizierten Schutz wie Kaspersky Embedded Systems Security benötigen. Denn sie haben in der Regel eine geringe Betriebskapazität und können nur eine ganz bestimmte Aufgabe erfüllen.
Eine Firewall einsetzen, die als Barriere gegen externe Bedrohungen dient. Damit werden Webserver vor verschiedenen Arten von Malware, darunter Viren, Ransomware und Trojaner geschützt.
Cloud-Software und -Aktivitäten über spezielle Sicherheits-Tools oder -Services schützen. Eine zentrale Sicherheitslösung wie die Endpoint Security Cloud deckt den kompletten IT-Sicherheitsbedarf mittelständischer Unternehmen ab.
Unterstützung durch externe Sicherheitsexperten suchen und Threat Intelligence wie ein externes Cyber Security Operations Center (SOC) nutzen. Solche Managed Detection and Response-Services sind nicht nur für Großunternehmen interessant, sondern auch für den Mittelstand.
Quelle Text und Bild: Kaspersky