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Symposium zu Nachhaltigkeit und Transformation

(Dezember 2024) Das erste Symposium der MedicalMountains GmbH zum „Schlüsselfaktor Nachhaltigkeit“ bewegte sich im Spannungsfeld zwischen gesellschaftlichem Anliegen und der Erfüllung von Richtlinien, vereint durch den klaren Appell: auf jeden Fall anfangen.

Nachhaltigkeit hat einerseits konkrete Handlungsaspekte. Als Beispiel für die gastgebende Erbe Elektromedizin GmbH nannte Dr. Helmut Scherer die Solaranlage auf dem Neubau in Rangendingen. Mit ihr kann ein Drittel des Strombedarfs gedeckt selbst gedeckt werden. MedicalMountains- Geschäftsführerin Yvonne Glienke erinnerte an „Riesenstapel“ überzähliger gedruckter Gebrauchsanweisungen, die im professionellen Umfeld problemlos  durch elektronische ersetzt werden könnten.

Schlüsselfaktor Nachhaltigkeit: Erkenntnisse aus dem MedicalMountains-Symposium

Nachhaltigkeit hat andererseits einen formalen, abstrakten Kontext erhalten, seitdem sie in einem Atemzug mit „Dokumentation“ genannt wird. Daher verfolgte das Symposium zwei Stoßrichtungen: Anforderungen transparent machen, Motivation hoch halten. Denn so, wie dem Begriff „Nachhaltigkeit“ eine Dauer innewohnt, brauchen Unternehmen einen langen Atem. Die Transformation gelingt nicht über Nacht, sondern „bedeutet viele Veränderungen auf lange Sicht“, erinnerte Heidi Zucker (STRG H – Nachhaltigkeitsagentur Nürnberg).
Als wichtige Bereiche für Transformation nannte Zucker „Erkenntnis, Expertise, Werkzeuge, Arbeitskultur“. Expertise sammelten die Teilnehmer unter anderem zu den drei Scopes. Sie dienen zur Berechnung der unternehmerischen Klimabilanz und sind damit ein Indikator für Nachhaltigkeit. Was aus den Ausführungen deutlich wurde: Das Gros an Treibhausgasen entsteht weder aus eigenen Quellen, beispielsweise durch einen Fuhrpark, noch aus eingekaufter Energie, sondern entlang der Lieferkette – im Schnitt 70 Prozent, bei produzierenden Unternehmen rund 90 Prozent. Die Berechnung endet also nicht an den Werksmauern, sondern beginnt dort im Grunde erst.

Methoden zur Datenerhebung skizzierte Sina Brod (Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima). Ob eher grob als erste Einschätzung oder weitreichend für genauere Aussagen, in jedem Fall braucht es Kommunikation und Verständnis bei allen Akteuren. Zumal die Zügel nochmals angezogen werden: Unternehmen, bei denen zwei der drei Kriterien „über 250 Beschäftige“, „mehr als 50 Millionen Euro Jahresumsatz“, „Bilanzsumme größer 25 Millionen Euro“ zutreffen, müssen im Jahr 2026 für das Geschäftsjahr 2025 gemäß der EU-Richtlinie CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) eine Nachhaltigkeitsberichterstattung vorlegen.

Nachhaltigkeit als Chance: Warum Unternehmen jetzt starten müssen

Bertram Stern (Bosch Climate Solutions GmbH) brach eine Lanze dafür, sich nicht nur mit dem Was und Wie zu beschäftigen, sondern auch und vor allem mit dem Warum. Klimawandel, Digitalisierung, demografischer Wandel: „Wir müssen lernen, uns auf stetige Veränderungen einzustellen und mit ihnen umzugehen“, knüpfte er an die Aussage von Heidi Zucker an. Sie hatte zuvor den Wandel als Chance betrachtet: „Wir leben von unseren Ideen und von unserer Fähigkeit, die Probleme besser zu lösen als andere.“

Bei allem, was neu und bisweilen noch schwer zu greifen ist, lautete die Quintessenz doch: Wichtig ist, zu beginnen. Zum einen damit, nachhaltiges Denken und Handeln als das übergeordnete und eigentliche Ziel in den Unternehmen zu verankern. Zum anderen, bereits vorhandene Daten zu erheben und auszuwerten. Für den Anfang seien dazu etwa Templates zur Wesentlichkeitsanalyse hilfreich, so die Anregung in Richtung der MedicalMountains GmbH – die neben dem Symposium einen ExpertTable sowie einen Zertifikatslehrgang im Programm hat, um weitere Impulse zu geben.

Quelle: Medical Mountains

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