(Dezember 2020) Weihnachten steht vor der Tür, die Bevölkerung geht aufgrund exponentiell steigender SARS-CoV-2-Infektionszahlen in den Lockdown, und so neigt sich ein herausforderndes Jahr dem Ende zu. Ein Jahr, in dem alle Mitarbeiter:innen in den fachärztlichen Laboren unter enormer Belastung und Anstrengung viel geleistet haben.
Die Labormitarbeiter:innen haben mehr denn je gezeigt, welchen wichtigen Beitrag sie, und damit die Diagnostik in der gesamten Gesundheitsversorgung und in der Prävention von Erkrankungen, leisten. „Seit März befinden wir uns quasi in einem
diagnostischen Marathon bei eher noch steigender Gesamtbeanspruchung. Die SARS-CoV-2-Infektion verlangt allen im Gesundheitswesen Enormes ab, und das wird sich auch an Weihnachten und zum Jahreswechsel kaum ändern“, so Dr. Michael Müller, der 1. Vorsitzende des ALM e.V. Sein Stellvertreter Prof. Jan Kramer fügt an: „Dabei ist die fachärztliche Labormedizin in der Coronakrise eine wichtige und stabilisierende
Säule im Gesundheitssystem.“
Die aktuelle Datenanalyse der 169 an der Umfrage des ALM e. V. teilnehmenden Labore aus dem ambulanten und stationären Bereich zeigt für die 50. Kalenderwoche erneut eine deutlich gestiegene Positivrate, die aktuell bei 11,7 Prozent (Vorwoche: 10,4 Prozent) liegt und damit das aktuelle SARS-CoV-2-Infektionsgeschehen abbildet. Insgesamt wurden mit 1.323.223 SARS-CoV-2-PCR-Tests wieder mehr Untersuchungen durchgeführt (+10 Prozent im Vergleich zur Vorwoche) – davon 155.222 mit positivem Befund (+24 Prozent).
Mit fast 1,82 Millionen SARS-CoV-2-PCR-Tests pro Woche liegt die kurzfristig verfügbare diagnostische Kapazität weiterhin auf einem sehr hohen Niveau (+3 Prozent) mit weiterhin leicht steigender Tendenz. Dies auch Dank des unermüdlichen und enorm engagierten Einsatzes der nun seit neun Monaten unter Dauerbelastung arbeitenden Beschäftigten in den Laboren. Kritisch und anfällig ist allerdings
weiterhin die Versorgung der Labore mit Testreagenzien und Verbrauchsmaterialien. „Die seit Wochen bestehenden Lieferengpässe sind noch nicht überwunden“, so Müller. Das ist sichtbar am Rückstau an noch offenen Befunden, der Ende der vergangenen Woche bei 18.906 Proben lag.
Fachärztliche Labore sind auch an den Feiertagen für medizinisch relevante Fragestellungen im Einsatz
„Wir setzen auch an den Feiertagen alles daran, die Befunde zeitnah
zur Verfügung zu stellen“, erklärt Dr. Michael Müller. „Allerdings können wir nicht zusätzlich und in kürzester Zeit alle asymptomatischen Personen, die gerne einen Test hätten, testen.“ Nina Beikert ergänzt: „Wenn nur jeder hundertste Bundesbürger vor
Weihnachten oder zwischen den Jahren zusätzlich getestet werden möchte, sei es für den anstehenden Urlaub oder den Besuch bei Freunden oder Verwandten, dann sind das 820.000 zusätzliche Tests.Das können wir mit den vorhandenen Testkapazitäten nicht abbilden.“ Müller erklärt weiter: „Wir fokussieren uns, entsprechend den fachlichen Empfehlungen, in erster Linie auf das medizinisch Notwendige, um prioritär den Kranken und vulnerablen Gruppen zur Verfügung zu stehen und darüber hinaus durch Untersuchungen von Kontaktpersonen an der Pandemieeindämmung mitzuwirken. Auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen in diesen Tagen einmal
durchatmen können, um für die kommenden anstrengenden Monate Kraft zu
tanken.“
Quelle Text: ALM – Akkreditierte Labore in der Medizin e. V.
Quelle Bild: Starlab / Stock