Trotz anhaltend schlechter wirtschaftlicher Situation geben 54
Prozent der deutschen Krankenhäuser an, ausreichend zu investieren.
Die übrigen nennen als Gründe für mangelnde Investitionstätigkeit,
dass die Fördermittel nicht ausreichen und dass sie zu wenige
Einnahmen aus dem laufenden Betrieb erwirtschaften. Die Möglichkeit
zur Kreditfinanzierung schätzen die Krankenhäuser dagegen im
Vergleich zum Vorjahr als besser ein. „Daraus lässt sich schließen,
dass Investitionen vor allem über Kredite finanziert werden“, sagt
Peter Magunia, Partner von Roland Berger. „Bei den derzeit niedrigen
Zinsen ist das naheliegend, aber es verursacht eben auch zukünftige
Belastungen. Und wenn das Zinsniveau wieder ansteigt, könnten diese
fatale Folgen haben.“
Ohne Investitionen keine Zukunft
Andererseits müssen die Krankenhäuser noch stärker in innovative
Lösungen für ihre Patienten investieren, da sie sonst ihre
Zukunftsfähigkeit riskieren. „Vor allem beim Thema Digitalisierung
der Krankenversorgung sind Investitionen unverzichtbar“, sagt Roland
Berger-Partner Oliver Rong. „Daneben gibt es andere drängende
Baustellen, etwa die veraltete IT-Infrastruktur vieler Häuser.“ Auch
die für die Studie befragten Manager sehen die Chancen der
Digitalisierung und zählen das Thema inzwischen zu den drei für sie
relevantesten Trends. Dementsprechend berücksichtigen deutlich mehr
Krankenhäuser als im Vorjahr (93% statt 58%) digitale Themen in ihrer
Strategie zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit.
Eine Möglichkeit für Krankenhausbetreiber, sich Innovationen ins Haus
zu holen, ist die Zusammenarbeit mit Medizintechnikunternehmen. 54
Prozent der Befragten sehen solche Firmen als Treiber für Ideen und
Innovationen, um moderne Lösungen für die Krankenversorgung zu
entwickeln. „Dementsprechend geben auch 70 Prozent an, gezielt mit
solchen Kooperationen zu arbeiten, eine sehr positive Entwicklung“,
erläutert Rong.
In den meisten Fällen stehen bei den Projekten die Verbesserung der
Behandlungsqualität sowie die Steigerung der internen Effizienz im
Fokus. Die Digitalisierung der Krankenversorgung ist dagegen bisher
nur selten das Ziel solcher Kooperationen. „Dabei gibt es gerade hier
ein großes Potenzial, das Krankenhäuser und Medizintechnikhersteller
gemeinsam zum beiderseitigen Nutzen erschließen können“, sagt
Magunia. „Wir gehen daher davon aus, dass die Zahl entsprechender
Projekte in Zukunft deutlich zunehmen wird.“
Die vollständige Studie können Sie herunterladen unter:
www.rolandberger.de/pressemitteilungen
Quelle Text: Roland Berger,