(August 2020) Wearables erfreuen sich im Bereich der Consumer Electronics steigender Beliebtheit: Das zeigt etwa der weltweit jährlich steigende Absatz von Smartwatches. Mit ihrer „intelligenten“ Sensorik sind sie dabei unter anderem in der Lage, über den Hautkontakt bestimmte Körperfunktionen zu messen. Entsprechend beliebt sind Wearables insbesondere im Fitness- und Wellnessbereich.
Ein noch deutlich erweitertes Einsatzspektrum für diese Bereiche kann künftig der Einsatz von Kleidung bieten. So lassen sich etwa über das Tragen von Sportshirts mit – direkt in die Textilien integrierter – Sensorik nicht nur bestimmte Funktionen messen, sondern auch ganze Bewegungsprofile des Körpers festhalten. In einem weiteren Schritt können dabei sogar Abweichungen von biomechanisch optimalen Bewegungssequenzen erkannt und interaktiv „korrigiert“ werden.
Gemeinsame Gründung des Smart Textile Competence Center
Um das breite Spektrum an Innovationen, das solche neuen Verknüpfungen zwischen textilen Materialien und Elektronikkomponenten bieten, zu erforschen und daraus Produkte für unterschiedliche Anwendungen zu entwickeln, hat die ITK Engineering GmbH in enger Kooperation mit Bosch Research kürzlich das Smart Textile Competence Center gegründet. Die Aufgabenverteilung, welche die Partner im Zuge ihrer künftigen Projektarbeit festgelegt haben, entspricht dabei den Kernkompetenzen der Unternehmen. So forscht und entwickelt Bosch Research schon seit geraumer Zeit auf dem Feld aktueller Smart-Textile-Technologien. Die ITK Engineering hingegen bringt ihr umfangreiches Wissen und Know-how aus den Bereichen Software, Datenanalyse und kundenspezifische Entwicklung in die Projekte ein. Auf Basis der neu gegründeten Plattform ist man so in der Lage, die gesamte Wertschöpfungskette in der Entwicklung intelligenter textiler Produkte abzudecken.
„Intelligente Produkte mit hohem Nutzwert für den Verbraucher“
„Unser Smart Textile Competence Center wird Sensortechnologie und Datenanalyse noch näher an die Bedürfnisse der Verbraucher bringen,“ prognostiziert Alexander Krause, Leiter des Kompetenzzentrums und Business Development Manager von ITK Engineering. „Die erweiterte Analyse von Sensordaten ermöglicht dabei die Entwicklung intelligenter Produkte mit hohem Nutzwert. Der Rahmen möglicher Neuentwicklungen reicht dabei von Fitness-Shirts mit Motion-Tracking über Bürostühle mit integrierter Haltungskontrolle bis hin zu Bettwäsche mit Sleep Tracking oder in die Mensch-Maschine-Interaktion im industriellen Umfeld hinein,“ ergänzt Martin Kröger, Gründer des Kompetenzzentrums und Geschäftsfeldleiter Industrie von ITK Engineering.
Die Chancen für die Realisierung derartiger Produktinnovationen, so Krause, stünden gut, die entsprechende technologische Basis dafür sei bereits weitgehend vorhanden. So können auf dieser Basis nicht nur elektronische Komponenten in textile Materialen integriert werden, sondern Textilfasern selbst als Sensoren oder Aktuatoren agieren. Auf diese Weise lassen sich – von der Herzfrequenz über die Körpertemperatur bis hin zur Druck- und Luftfeuchtigkeit – wichtige Parameter abbilden und als Informationen für vielseitige neue Anwendungsmöglichkeiten nutzen.
Beiden Partnern ist wichtig: Das neu gegründete Zentrum soll keine „geschlossene Institution“, sondern weithin offen für weitere Kooperationen mit Unternehmen und Forschungseinrichtungen sein. Dr. Friedhelm Günter, Gruppenleiter für Systemintegration und Technologieentwicklung bei Bosch Research: „F&E lebt vor allem von offenen Türen. So werden wir künftig auch B2B-Partner, die ihre Innovationen mit dem Einsatz von Smart-Textile-Technologien verwirklichen wollen, mit ins Boot nehmen. Ich bin mir sicher, dass sie von der Expertise und dem breiten technologischem Background, die wir ihnen mit unserem Kompetenzcenter anbieten können, umfassend profitieren!“
Quelle Text und Bild: ITK Engineering