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Biotechnologie: Schlüssel für die Zukunft

(September 2025) Bei einem Unternehmer:innentag im Juli in Berlin übergab der Biotechnologieverband BIO Deutschland Handlungsempfehlungen zur Finanzierung des Sektors an die Parlamentarischen Staatssekretärinnen Gitta Connemann (Bundeswirtschaftsministerium) und Silke Launert (Bundesforschungsministerium). Die Empfehlungen sind in diesem Positionspapier zusammengefasst.

Schlüsseltechnologie der Zukunft

Auf der Veranstaltung betonte Staatssekretärin Gitta Connemann, Mitglied des Bundestags (MdB), dass die Biotechnologie eine Schlüsseltechnologie der Zukunft sei – mit hohem Innovationspotenzial, für ein besseres Leben. Sie hob hervor, dass der Großteil der Branche von kleinen und mittleren Unternehmen als forschungsintensiven Wachstumsmotoren geprägt sei. Um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschland zu sichern, habe ihre Regierung einen Innovationsbooster auf den Weg gebracht und werde die Förderung der Biotechnologie-Branche, insbesondere auch die Gründungen durch Frauen, verstärken. Sie erwähnte zudem ein neues EU-Biotechnologieprojekt, an dem Finnland, Estland und Deutschland gemeinsam arbeiteten, um die strengen deutschen Regeln für eine schnellere Umsetzung zu umgehen.

Biotechnologie und gesellschaftliche Innovation

Staatssekretärin Silke Launert (MdB) erklärte, dass die Biotechnologie die Medizin, die Ernährungssicherheit und den Ressourcenschutz positiv beeinflusse. Sie regte an, für mehr „positiven Spirit“ zu werben, auch in der Breite der Gesellschaft. Ihr Ministerium verstehe sich als Zukunftsministerium. Die geplante Hightech-Agenda werde auf sechs Schlüsseltechnologien fokussieren, eine davon sei die Biotechnologie, denn ihr Ministerium wünsche sich mehr Spitzenforschung „made in Germany“.

Herausforderungen und Forderungen

Oliver Schacht, Vorstandsvorsitzender von BIO Deutschland, kommentierte: „Die deutsche Biotechnologie-Branche steht an einem Scheideweg. Es ist für unsere Unternehmen im Moment schwer, an frisches Geld für Investitionen in Forschung und Entwicklung zu kommen. Investoren zeigen sich aufgrund der unübersichtlichen geopolitischen Lage zurückhaltend. Daher ist es umso wichtiger, den Zugang zu Eigenkapital zu verbessern. Wir schlagen beispielsweise einen Biotech Future Fonds vor, der als Matching Fonds agiert oder den Ausbau von Anlageformen für institutionelle Anlegern.“

Um den Start-ups besseren Zugang zu Fachkräften zu ermöglichen, braucht es praxisnahe Lösungen für echte, faire und einfache Mitarbeiterkapitalbeteiligung. Und damit junge innovative Unternehmen im Land bleiben, seien mehr Tempo und Einheitlichkeit, finanzielle Reserven und weniger Bürokratie dringend notwendig. Er zitierte aus dem Koalitionsvertrag: „Deutschland soll zum weltweit innovativsten Standort für die chemische, pharmazeutische und biotechnologische Industrie ausgebaut werden“ und sagte abschließend: „Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass diesen Worten nun auch umgehend entschiedene Taten folgen. Eines weiß ich sicher: die Unternehmerinnen und Unternehmer unserer innovativen und zukunftsweisenden Branche sind dafür sofort bereit!“

Startups treiben Innovation voran

Auf der Veranstaltung präsentierten außerdem einige Startups ihre Lösungen:

  • Phaeosynt entwickelt den ersten veganen Schwangerschaftstest.
  • Innocent ermöglicht eine Fleischherstellung ohne Tierzucht.
  • Formo vertreibt verschiedene Käsevarianten, die über die Präzisionsfermentation – mit Hilfe von Mikroorganismen wie Pilzen, ohne Gentechnik – hergestellt werden.
  • Cellreceptor hat einen neuen Mechanismus in der Onkologie entwickelt.
  • Insempra hält naturbasierte Inhaltsstoffe für Düfte oder Geschmack bereit, indem es Wertschöpfungsketten neu denkt.

Fazit

Ausprobieren: Die Vielfalt der biotechnischen Produkte ist enorm und lohnt sich.

Quelle: Mirjam Bauer und Bio Deutschland

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