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Maker Forum: Anwender und Industrie feilen an gemeinsamen Ideen

(Juli 2024) Was kommt heraus, wenn sich Ärzteschaft und Pflegepersonal einen Tag lang mit Experten aus der Medizintechnik zusammensetzt? Auf jeden Fall viele Erkenntnisse und Impulse – und vielleicht auch die eine oder andere Innovation.

So geschehen jüngst beim 2. Meet the Maker Forum der MedicalMountains GmbH in Tuttlingen. Damit Besseres in der Medizintechnik entsteht, ist der Dialog zwischen Anwendern und Entwicklern seit jeher die Triebfeder. Diese hat in der jüngeren Vergangenheit etwas an Energie verloren.Hersteller müssen genau kalkulieren und Ärzte gut argumentieren, wenn es um Investitionen in neue Technologien und Produkte geht. Die Motivation bleibt jedoch hoch. Als am Ende des Forums MedicalMountains-Geschäftsführerin Yvonne Glienke um ein Resümee bat, fiel ein Begriff besonders häufig: der Tag sei „spannend“ gewesen. Was sich so übersetzen ließe: Die Triebfeder des Fortschritts steht wieder unter Spannung.

In drei Runden tauschten sich die Teilnehmenden im World-Café-Format zu fünf Schwerpunkt Themen aus. Beispiel Robotik: Einige Gedanken kamen auf den Tisch, wie die Systeme dem Fachkräftemangel begegnen könnten. Etwa, indem die Pflege bei körperlich anspruchsvollen Tätigkeiten unterstützt und von monotonen Aufgaben befreit wird. Der Gedanke, OP-Siebe künftig automatisiert zu bestücken, galt als nicht allzu fern. Chirurgen können mit dem „Kollegen Roboter“ nicht nur exakter und ergonomisch vorteilhafter arbeiten, sondern Eingriffe auch dann vornehmen,wenn nicht genügend menschliches OP-Personal zur Verfügung steht. Hersteller stehen vor der Aufgabe, Instrument so zu gestalten, dass sie auf Roboter-Arme adaptiert werden können. Einherging eine weitere Einsicht: Der Umgang mit moderner Technik sorgt für ein „Job-Enrichment“, macht Berufsbilder attraktiver – sowohl in der Klinik als auch in der Industrie. An Ideen mangelt es also nicht. In seiner Keynote skizzierte Prof. Dr. Dr. med. univ. Arkadiusz Miernik (Universitätsklinikum Freiburg) indes Hürden, die zwischen klinischer Forschung und praktischer Anwendung liegen. Dazu gehört der Trend „publizieren statt patentieren“. Der Druck, an den Hochschulen möglichst viele Veröffentlichung zu generieren, geht zulasten der Innovation: Was einmal in Fachjournalen für alle zu lesen ist, lässt sich im Nachhinein schwerlich als individuelles geistiges Eigentum deklarieren. Und selbst wenn ein Gedanke bis zur Produktreife konkretisiert wird, steht am Ende die Bastion „Regularien“. „Dogmen fern der Realität zerstören die Medizintechnik“, lautete die klare Ansage von Arkadiusz Miernik in Bezug auf die Medizinprodukte-Verordnung (MDR), aber auch angesichts eines drohenden PFAS-Verbots in der EU.Was an den Runden erarbeitet wurde, fand sich in Stichworten auf Pinnwänden wieder. Die Teilnehmer konnten ihre Präferenzen per Klebepunkten setzen. Themen mit hoher Relevanz – etwa neue Wege beim Recycling von Verpackungen, KI-Einsatz für Arztbriefe, Simulation in der klinischen Ausbildung – werden im Nachgang vertieft. Für den Nachschub an Impulsen steht der Termin bereits
fest: Das 3. Meet the Maker Forum findet am 26. Juni 2025 statt.
Weitere Informationen unter https://medicalmountains.de/mtm202.

Quelle: MedicalMountains

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