StartE-HealthEine agile Plattform, die schnell zum Einsatz kommt

Eine agile Plattform, die schnell zum Einsatz kommt

(April 2023) Die Digitalisierung durchdringt alle Branchen und hilft Institutionen, Unternehmen und Organisationen, ihre Arbeitsprozesse zu verschlanken und zu optimieren. Das Gesundheitswesen ist ein besonders anspruchsvoller Bereich für die Anwendungsmodernisierung. Im Interview erklärt Dr. Patrick Heiler, warum Unternehmen aus der MedTech-Branche Low-Code einführen sollten.

Um diverse Herausforderungen zu meistern, setzen Organisationen im Gesundheitswesen zunehmend auf Low-Code-Entwicklung als Kosten- und Zeitersparnis – diesen Vorteil haben aber noch zu wenige erkannt. Low-Code vereinfacht und beschleunigt die Erstellung von Anwendungen, indem es Entwicklern eine visuelle Oberfläche bietet, die eine Lego-ähnliche Zusammenstellung von Anwendungskomponenten per Drag-and-Drop ermöglicht. Dabei steht Low-Code-Technologie High-Code in nichts nach – erstere überzeugt dadurch, dass sie schneller und günstiger ist. Dr. Patrick Heiler, Director Healthcare bei IG&H,  gibt Antworten zu diesem Thema.

Wie und in welcher Form kann Low-Code-Software speziell in der Medizintechnik-Branche hilfreich sein?

Heiler: MedTech-Unternehmen waren schon immer technikaffin, denn Technologie ist das Herzstück ihres Geschäfts. Low-Code-Software ist ein Mittel, das MedTech-Unternehmen die Verlagerung des Schwerpunkts von Produkten auf kundenzentrierte Lösungen erleichtern kann. Technologische Entwicklungen sind ein Katalysator für Innovationen, die zu immer ausgefeilteren Systemen und Geräten führen, die dann wiederum zur Verbesserung der Gesundheit der Patienten beitragen. Low-Code ermöglicht eine Anwendungsentwicklung mit minimalem Programmieraufwand. So wird eine schnellere Entwicklung mit weniger Ressourceneinsatz möglich.

Sind die Software-Systeme der MedTech-Unternehmen aktuell nicht mehr zeitgemäß?

Heiler:  Das muss man differenzierter betrachten. Aus interner Sicht verfügt die MedTech-Branche über etablierte Softwaresysteme, die allerdings nur sehr begrenzte Innovationsmöglichkeiten bieten. Diese Systeme sind daher eher veraltet und weisen seltener umfangreiche bzw. Innovative Funktionen auf. Das Ziel ist es nicht, die IT-Systeme der Unternehmen komplett zu ersetzen. Aber Low-Code ist ideal für die Umsetzung spezifischer Benutzeranforderungen und auf spezifische Benutzeranforderungen ausgerichtete Lösungen können leicht in die bestehende IT-Landschaft integriert werden. Geschlossene IT-Systeme können aufgrund ihrer Komplexität und starren Architektur nur langsamer weiterentwickelt und aktualisiert werden.

Was hat Low-Code noch für Vorteile?

Heiler:  Die Low-Code-Technologie ermöglicht es Entwicklern, Anwendungen schnell und mit minimalem Programmieraufwand zu erstellen und einzusetzen, so dass MedTech-Unternehmen flexibel auf veränderte Anforderungen reagieren können. Die Technologie senkt die Entwicklungs- und Wartungskosten, da sie weniger Ressourcen erfordert. Darüber hinaus können die Entwickler die Anwendungen leicht ändern und an spezifische Anforderungen anpassen, was sie flexibler macht. Ein weiterer großer Vorteil ist die Innovationsfähigkeit – man kann Themen, Apps und ähnliches schnell ausprobieren.

Gesundheitsdaten und Patientendaten sind sehr sensible Daten. Low-Code-Software ist dafür bekannt, dass sie auch von Nicht-IT-Experten leicht zu bedienen ist. Aber sollten nicht gerade solche Daten besonders sicher verwaltet werden?

Heiler:  Keine Frage, Gesundheits- und Patientendaten sind äußerst sensibel und erfordern ein Höchstmaß an Sicherheit, um sie vor unbefugtem Zugriff oder Offenlegung zu schützen. Es ist unerlässlich, dass jede Technologie, die zur Verwaltung dieser Daten eingesetzt wird, die erforderlichen Sicherheitsstandards erfüllt. Die Low-Code-Technologie ist nicht unsicherer als herkömmliche IT-Systeme, sogar im Gegenteil, denn die verwendeten Standardbausteine werden mehrfach getestet und sind so besonders sicher. Tatsächlich verfügen unsere Technologiepartner Outsystems und Microsoft über integrierte Sicherheitsfunktionen, die den speziellen Schutz sensibler Daten gewährleisten. Doch die Datensicherheit ist nicht allein Aufgabe der verwendeten Technologie – die Verantwortung darüber liegt genauso beim Personal und der Geschäftsführung. Man muss also auch vorsichtig mit dem Begriff „Nicht-IT-Experten“ umgehen. Denn ein entsprechendes technisches Know-How wird auch bei der Low-Code-Technologie benötigt.

Quelle Text: Heiler/Maisberger

Quelle Bild:  IG&H

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