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Studie: Belastung für Ärzteschaft anhaltend hoch, Abbau Patientenstau verzögert sich

(April 2024) Die anhaltende Krise im Gesundheitswesen schlägt sich auf die Psyche der Ärzteschaft in ganz Europa nieder, sagt eine Studie, in der 600 Fachärzte in den Bereichen Onkologie und Chirurgie zur aktuellen Arbeitssituation europaweit befragt wurden. Demnach wirkt die Pandemie noch nach, denn die psychische Belastung hat sich bei den Befragten auch 2023 nicht verringert – sie liegt immer noch auf einem ähnlich hohen Niveau wie in den Erhebungsjahren 2021 und 2022.

Die von Sony Healthcare Europe im dritten Jahr in Folge durchgeführte Studie soll die Einstellung von Ärztinnen und Ärzten zu ihrer Arbeit sowie die Rolle neuer medizinischer Technologien bei der Bewältigung der wichtigsten Herausforderungen in den Gesundheitssystemen ermitteln. Ein Teil der Befragung hatte psychische Belastung bei und durch die Arbeit zum Thema. Die Umfrage unter den 600 Onkologinnen und Onkologen sowie Chirurginnen und Chirurgen aus dem Vereinigten Königreich, Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und den nordischen Ländern ergab, dass 95 Prozent der Befragten im Jahr 2023 mindestens mit einem psychischen Problem zu kämpfen hatten. Das sind acht Prozent mehr als 2022 und nur drei Prozent weniger als im Jahr 2021.

Depressionen waren das am häufigsten genannte psychische Problem (37 Prozent), mit einem Plus von neun Prozent gegenüber der Erhebung im Jahr 2022. Bei allen abgefragten Themen Schlaflosigkeit, Burnout, Angst und Stress war ein Anstieg zu verzeichnen, wobei die beiden letztgenannten Themen Angst und Stress 37 beziehungsweise 34 Prozent betrafen. 

Eine überwältigende Mehrheit (90 Prozent) der befragten Medizinerinnen und Mediziner gab an, dass der derzeitige Personalmangel sich auch weiter negativ auf den Abbau des Patientenstaus auswirkt. Der Rückstau wird im Durchschnitt noch drei weitere Jahre andauern und frühestens 2027 bewältigt sein (3,19 Jahre im Durchschnitt). Diese Prognose hat sich von Jahr zu Jahr erhöht: Bei der Erhebung im Jahr 2021 waren es im Durchschnitt 2,19 Jahre, im Jahre 2022 3,01 Jahre. 

Diese Schwierigkeiten scheinen sich auf die Einstellung der Befragten zu ihrer Arbeit auszuwirken. Die Befragten sind häufiger besorgter, trauriger, hoffnungsloser und wütender als im Erhebungszeitraum der Vorjahre. Gaben 2022 noch 20 Prozent der Befragten an, zeitweise frustriert zu sein, so stieg dieser Anteil in der aktuellen Befragung auf 26 Prozent. 

Ob Technologie dabei helfen kann, eine bessere Perspektive zu schaffen? Da scheinen die Befragten zunehmend skeptisch zu sein. Glaubten 2022 noch 83 Prozent der Befragten, dass Technologie hilfreich beim Bewältigen der Probleme sein kann, so sind es bei der aktuellen Befragung nur noch 62 Prozent. Das ist immer noch eine klare Mehrheit.

Die Umfrage unterstreicht, dass die Technologiepartner im Gesundheitswesen daran arbeiten müssen, die Hoffnung wiederzubeleben, dass diese Ressourcen in einer Weise genutzt werden können, die die angespannten Zeitpläne nicht noch weiter belastet, sondern dabei hilft, Arbeitsdruck und -belastung abzubauen. 

Ludger Philippsen, Head of Healthcare Solutions Europe, Sony, sagt: „Wir wissen, dass keine Technologie die hart arbeitenden und qualifizierten Fachkräfte im medizinischen Bereich ersetzen kann. Aber angesichts der hohen logistischen und emotionalen Belastung drei Jahre nach der Pandemie können wir nicht leugnen, dass wir ein starkes Verantwortungsgefühl haben, durch unsere Partnerschaften Unterstützung zu leisten. Das Vertrauen in die Technologie ist in diesem Jahr erneut gesunken. Unsere Aufgabe als verantwortungsbewusster Anbieter ist es daher nicht, die Technologie als alleinige Lösung zu überzeugen, sondern aktiv zuzuhören und die Mitarbeiter zu unterstützen, um ihnen Lösungen zu bieten, die helfen, tägliche Herausforderungen zu bewältigen.” 

Die Ansichten sind jedoch nicht nur negativ: Fast die Hälfte (45 Prozent) der Befragten empfindet aktuelle positive Gefühle in Bezug auf ihre berufliche Rolle, wobei 29 Prozent positiv gestimmt sind und 23 Prozent sich auf das kommende Jahr freuen. 

Quelle Text: Sony

Quelle Bild: ipopba/stock.adobe.com

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