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Strahlenschutz geht alle an: 30 Jahre BfS

Magnetic resonance imaging of the brain(Februar 2019) 30 Jahre nach seiner Gründung steht das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) vor neuen Herausforderungen. Zum Auftakt des Jubiläumsjahres trat das neue Strahlenschutzrecht in Kraft. Es schreibt dem BfS zahlreiche neue Aufgaben zu und stärkt die Bedeutung des Strahlenschutzes in Deutschland.

Die Neuregelungen umfassen einen weiten Bereich vom beruflichen und medizinischen Strahlenschutz bis hin zum Schutz vor Radon. Auch beim Schutz der Bevölkerung in einem radiologischen Notfall kommt dem BfS inzwischen eine deutlich wichtigere Rolle zu als bei seiner Gründung 1989.

„Strahlung ist überall, deshalb geht Strahlenschutz alle an“, sagte die Präsidentin des BfS, Inge Paulini: „Viele große Zukunftsthemen berühren auch den Strahlenschutz. Die fortschreitende Digitalisierung aller Lebensbereiche und die Umsetzung der Energiewende bieten viele Vorteile, führen aber auch dazu, dass wir von immer mehr Quellen elektrischer und magnetischer Felder umgeben sind. In der Medizin beobachten wir einen Anstieg der mittleren Strahlendosis pro Person durch Röntgen- und CT-Untersuchungen. Auch der Klimawandel stellt uns vor neue Herausforderungen: Mehr sonnige Tage führen zu mehr Tagen, an denen Schutz vor schädlicher UV-Strahlung erforderlich ist. Das BfS treibt die Forschung für den Schutz vor Strahlung in diesen gesellschaftlich relevanten Bereichen voran.“

Im Mittelpunkt steht das Thema Gesundheit des Menschen. Neben der Digitalisierung und dem Mobilfunk, dem Strahlenschutz beim Stromnetzausbau und dem UV-Schutz ist der Schutz des Menschen vor Strahlenanwendung in der Medizin und dem radioaktiven Edelgas Radon ein zentraler Punkt. Dies ergibt sich auch aus dem neuen Strahlenschutzrecht, das dem Bundesamt eine ganze Reihe von Themen vorgibt.

Seit Jahresanfang gilt erstmals umfassend ein Referenzwert für Radon in allen Aufenthaltsräumen, also auch in Wohnungen und an Arbeitsplätzen, um das gesundheitliche Risiko zu verringern. Bis Ende 2020 müssen deutschlandweit Gebiete ausgewiesen werden, in denen eine hohe Radon-Konzentration in vielen Gebäuden zu erwarten ist. In diesen Gebieten gelten besondere Bauvorschriften, Radonmessungen an Arbeitsplätzen sind verpflichtend. Das BfS unterstützt die Länder bei dieser Aufgabe, indem es mit modernen Rechenverfahren Prognosen über die Radon-Verteilung in Deutschland erstellt. Darüber hinaus ist das BfS für die Sicherstellung der Qualität von Radon-Messungen zuständig.

Auch im medizinischen Bereich hat der Gesetzgeber dem BfS zusätzliche Aufgaben übertragen, um die Sicherheit bei Strahlenanwendungen in Diagnostik und Therapie zu erhöhen. Als zentrale Stelle erfasst das BfS künftig beispielsweise alle bedeutsamen Vorkommnisse, bei denen Menschen unbeabsichtigt oder unfallbedingt einer nennenswerten ungerechtfertigten Strahlenbelastung ausgesetzt werden. Das passiert beispielsweise durch technische oder menschliche Fehler, wenn eine CT-Untersuchung wiederholt und ein Schwellenwert überschritten wird. Das BfS erfasst und verbreitet künftig die aus solchen Vorkommnissen gewonnenen Informationen bundesweit, um ähnliche Ereignisse zu vermeiden und den Strahlenschutz in der Medizin zu verbessern.

Quelle Text: Bundesamt für Strahlenschutz

Quelle Bild: Fotolia, Maxim Pavlov

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