- Anzeige -
StartForschungSimulationstechnologien in der Medizintechnik: Prothesen in Zukunft individuell berechnen

Simulationstechnologien in der Medizintechnik: Prothesen in Zukunft individuell berechnen

(Februar 2021) Circa 90 Prozent der Prothesen werden in der Medizintechnik noch herkömmlich von Orthopädie-Technikern von Hand gefertigt. Über Simulationsberechnungen ließen sich Belastungen, Spannungen oder Druckstellen von Prothesen schon im Vorfeld erkennen.

Bei wenigen modernen Prothesen (10 Prozent) kommen 3D-Drucker zum Einsatz. Die Konstruktion erfolgt dabei jedoch nicht anhand von Simulationstechnologien, sondern rein geometrisch anhand von gescannten Daten des Stumpfes. Wanddicke und Verrippung werden nach Gefühl designt. Brechen Prothesen bei der Nutzung, wird aus der Erfahrung heraus verstärkt. Das ist teuer für die Krankenkassen und unschön für Prothesennutzer, die auf die ordentliche Funktion angewiesen sind.

Heutige Technologien können längst die Prothese für einen im MRT vermessenen Stumpf mit Knochen, Muskeln und Gewebe optimieren, bis der Kontaktdruck über mehrere Belastungsszenarien (Stehen, Gehen, Springen, Beugen, etc.) ein Minimum erreicht. Leider sind diese Fälle für die breite Anwendung in der Medizintechnik noch zu teuer.

Über Näherungswerte über FEM-Verfahren jedoch können kritische Zonen bewertet und verstärkt werden. So werden Prothesen ingenieursmäßig präziser ausgelegt. Dieser Prozess ließe sich nach Merkle & Partner sogar weitgehend automatisieren, gegebenenfalls auch über die Kombination mit KI-Verfahren. Allein die Kosteneinsparung durch die verlängerte Lebensdauer sollte bei größeren Stückzahlen den erforderlichen Aufwand amortisieren. Das macht Simulationstechnologien so wertvoll – nicht nur für die Medizintechnik.

„Mit einem unserer Forschungsprojekte, Road3D, beschäftigen wir uns mit den ertragbaren Spannungen von 3D-gedruckten Bauteilen. In einem weiteren Forschungsthema beschäftigen wir uns mit der Simulation des menschlichen Körpers oder von Teilen davon. Optimale Voraussetzungen also für das richtige Know-How“, so Dipl.-Ing. (TU) Stefan Merkle, Geschäftsführer der Merkle & Partner GbR. „Aktuell werden bereits Projekte im Bereich Medizintechnik umgesetzt. Ich bin überzeugt davon, dass wir hier in Zukunft vermehrt wertvolle Unterstützung leisten können.“

Quelle Text und Bild: Merkle & Partner

 

Mehr