(Mai 2020) Das Projekt „Medifly-Hamburg“ ist ein Modellprojekt zur Beförderung medizinischer Proben vom Pathologielabor des Hamburger Marien-Krankenhauses zum Dulsberger Bundeswehrkrankenhaus durch unbemannte Luftfahrzeuge (Drohnen), initiiert vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur. Damit soll ein direkter Beitrag zur Entwicklung eines Regelbetriebs von medizinischen Transport-Drohen geleistet werden.
Medifly-Hamburg ist somit das erstes „Medical Drone Deployment“ (MDD) mit automatisierter Flugkontrolle. Im Rahmen des Projekts wurden mit einer Drohne Anfang Februar erstmals medizinische Proben vom Pathologielabor des Hamburger Marien-Krankenhauses zum Dulsberger Bundeswehrkrankenhaus befördert. So soll ein direkter Beitrag zur Entwicklung eines Regelbetriebs von medizinischen Transport-Drohnen geleistet werden. Zu den Projektpartnern zählen neben FlyNex unter anderem das ZAL Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung GmbH, die GLVI Gesellschaft für Luftverkehrsinformatik mbH, Lufthansa Technik und BWVI Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, die Stadt Hamburg sowie die Krankenhäuser als assoziierte Partner.
Worum geht es?
• Die Idee von Medifly ist es, in einem möglichen zukünftigen Regelbetrieb die Transportdauer von Gewebeproben und anderen medizinische Gütern zu verkürzen und damit auch die OP- und Narkosedauer des Patienten in der stationären Behandlung zu minimieren
• Damit können Krebsuntersuchungen durchgeführt werden, die während einer Operation gemacht werden müssen. Dabei wird beispielsweise getestet, ob die Gewebeproben gut- oder bösartig sind
• Hierbei wird ein Transport durch Drohnen als Alternative zu klassischen Kurierfahrten durch den Stadtverkehr getestet
• Am Mittwoch, 05.02.2020, fanden die ersten Testflüge mit den Projektpartnern zwischen dem Bundeswehrkrankenhaus Dulsberg und dem Hamburger Marien-Krankenhaus statt
• Das Projekt soll beweisen, dass Drohnentechnologie bereits sicher und zuverlässig ist
• Bei erfolgreichem und wirtschaftlich sinnvollem Projektverlauf sollen die Flüge zum Regelgeschäft werden
Fakten zum Testflug
• Unter Einsatzleitung von Boris Wechsler vom Zentrum für angewandte Luftfahrtforschung (ZAL) startete um 13.30 Uhr die Drohne ihren Jungfernflug vom Bundeswehrkrankenhaus in Richtung Marienkrankenhaus
• Die Drohne flog vollautomatisch. Es gab einen Piloten sowie acht Streckenposten, die den Flug überwacht haben und jederzeit die Möglichkeit hatten, regulierend einzugreifen
• Über eine Live-Schaltung per Video von der Drohne in die Einsatzzentrale am Bundeswehrkrankenhaus konnte die Einsatzleitung jederzeit den Flug aus Sicht der Drohne nachvollziehen • Die Strecke zwischen den beiden Krankenhäusern betrug ca. 5 Kilometer (Luftlinie) und wurde insgesamt sechs Mal geflogen
• Ein Flug dauerte ca. 10 Minuten pro Strecke
• Dabei flog die Drohne in einer Höhe zwischen 70 und 75 Metern und mit einer Geschwindigkeit von bis zu 40 km/h
• Im normalen Einsatz kann eine solche MediDrohne problemlos 80 km/h fliegen
„Unsere Vision ist ein automatisierter Transport von Gewebeproben quasi zwischen den Pathologien und den OP-Räumen. Davon würden die Stadt, die Krankenhäuser, aber auch die Patienten profitieren. Zudem können nicht mehr benötigte Fahrzeuge der Klinik dann für den Rettungsdienst genutzt werden. Dieses Projekt setzt den ersten Baustein einer digitalisierten, innovativen und automatisierten Zukunft in Hamburg“ so Christian Caballero, COO und Mitgründer FlyNex.
Quelle Bild und Text: FlyNex