(August 2018) Ende Juni feierten die Bauherren und Mieter des InnovationsZentrums Gesundheitswirtschaft (IZG) am Gesundheitscampus Bochum gemeinsam mit Kunden und Partnern die offizielle Einweihung des neuen Gebäudes. Das IZG steht für soziale Innovationen und die Weiterentwicklung der Versorgungsstrukturen in Deutschland.
Im Herzen des Ruhrgebiets angesiedelt, aber für das ganze Bundesgebiet agieren: das ist die Devise der Bauherren der contec GmbH, Unternehmens- und Personalberatung der Gesundheits- und Sozialwirtschaft, sowie deren Mieter, das Institut für Europäische Gesundheits- und Sozialwirtschaft (IEGUS), die MedEcon Ruhr GmbH, die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW), die create future GmbH sowie die BAD Gesundheitsvorsorge und Sicherheitstechnik GmbH.
„Attraktivitätsfaktor für die Region“ – Oberbürgermeister Eiskirch lobt Initiative
In seinem Grußwort machte Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) den einzigartigen Wert des Gesundheitscampus Bochum und des IZG nicht nur für seine Stadt, sondern für das ganze Bundesgebiet deutlich. „Mit dem Gesundheitscampus ist es uns gelungen, Bochum als wichtigen Player des deutschen Gesundheitswesens zu etablieren“, so Eiskirch. Es freue ihn, dass die Akteure der Branche sich an einem Ort der Innovationen zusammenschließen und ihre Kräfte bündeln, um vom Gesundheitsstandort Bochum aus die Versorgungsstrukturen in ganz Deutschland zu verbessern. „Der Erfolg dieses Standortes zeigt, wie Strukturwandel funktioniert“, ergänzte Eiskirch seine Ausführungen zur Attraktivitätssteigerung der Stadt Bochum durch den Gesundheitscampus und bedankte sich in diesem Sinne bei den Bauherren, dass sie den Mut und die Initiative gezeigt haben, sich durch den Bau des IZG fest in der Region zu verankern.
Soziale Innovationen brauchen Synergien: Erste Vernetzungen tragen Früchte
Auf dem Podiumsrunde kamen auch weitere Akteure und Ansässige des Gesundheitscampus zu Wort und lobten die bislang entstandenen Netzwerke. Johannes Peuling, Leiter der Agentur Gesundheitscampus, freute sich besonders über die Magnetwirkung des Standortes. Dieser zöge nicht nur regional, sondern auch Interessenten aus Europa und Asien an. Markus Zimmermann von der Hochschule für Gesundheit (hsg) betonte die Wichtigkeit, die neue und innovative Berufe und Studiengänge für die Branche bedeuten werden. Die Herausforderungen, eine gute und bezahlbare Pflege für eine immer älter werdende Gesellschaft zu ermöglichen, erforderten neue Wege des Denkens und Arbeitens. Ein Ort, der dies ermögliche, sei der Gesundheitscampus. Dr. Uwe Kremer von der MedEcon Ruhr GmbH sprach sich für eine erweiterte Netzwerkbildung aus. „Als nächstes möchten wir von unserem Netzwerk die anderen Mieter des IZG ‚daten‘,“ hieß es mit einem Augenzwinkern. Die räumliche Nähe sei wie geschaffen, um Synergien zu nutzen. „Synergien sind wie Wasser“, betonte hingegen Arndt Winterer, Direktor des Landeszentrums für Gesundheit (LZG). „Sie bahnen sich den Weg, den sie brauchen, und man kann sie in keine Richtung drängen.“ Insgesamt habe Winterer den Eindruck, dass die Synergien am Gesundheitscampus sich den richtigen Weg suchten.
Am Gesundheitscampus angesiedelt sind u.a. die Hochschule für Gesundheit (hsg), das Kompetenzzentrum für Gesundheitsfachberufe, die Aesculap Akademie und medizintechnische Unternehmen wie Visus (Radiologie), Kairos (IT, Biobanking) sowie MedEcon Ruhr (Teleradiologie).
Buurtzorg – Kongress
Am Vormittag fand zudem eine Veranstaltung zum Buurtzorg-Modell aus den Niederlanden statt. Die niederländische Organisation zur häuslichen Altenpflege stellt unabhängige Pflegeteams auf und leistet qualitativ hochwertige Pflege zu niedrigen Kosten. Das Motto der Organisation lautet: „Menschlichkeit vor Bürokratie“ – denn Buurtzorg bedeutet „Nachbarschaftsbetreuung“. Seit mehr als zehn Jahren verzeichnet dieses niederländische Modell Erfolge. Gunnar Sander, Pionier in der ambulanten Versorgung des Pflegemodells Buurtzorg in Deutschland, stellte die Schritte zur Umstellung seines Pflegedienstes vor und beantwortete die mitunter kritischen Fragen seiner Kollegen und Kolleginnen. Anschließend diskutierten die Experten aus der Pflege, Kostenträgern und Politik mögliche praktische Auswirkungen für Deutschland.
Quelle Bild und Text: contec