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Empowered Women in der Intensiv- und Notfallmedizin – Bewusstseinswandel nötig für echte Gleichstellung

(Dezember 2023) Ärztinnen verbringen im Durchschnitt mehr Zeit bei Patienten als Ärzte. Ärztinnen in Führungspositionen führen ihre Teams kollaborativer als Ärzte. Frauen steigern die Gesamtproduktivität von Gesundheitsorganisationen. Stimmt das?

Das sind typische Thesen, mit denen sich die Anfang 2023 gegründete Projektgruppe Empowered women in medicine der Jungen DIVI, der Nachwuchs-Sektion der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI, beschäftigt. Denn angenommen diese Thesen stimmen: Welche Potenziale bietet das einem System, in dem auf der einen Seite Führungspositionen immer noch klar männlich dominiert sind und auf der anderen Seite ein gravierender Fachkräftemangel herrscht? Gleichzeitig rückt immer mehr weiblicher Nachwuchs nach. Beim DIVI23 wurde dieses enorm wichtige Thema Ende November thematisiert.

Gemeinsam mit Experten aus verschiedenen Bereichen der Akut-, Intensiv- und Notfallmedizin wurden dabei Klischees und Vorurteile gegenüber weiblichem Personal kritisch hinterfragt und mögliche Lösungsansätze zur besseren Vereinbarkeit von Berufs- und Familienleben sowie geschlechtsspezifische Karrierechancen aufgezeigt. Präsentiert wurde zudem das interprofessionell erarbeitete neue Positionspapier der Jungen DIVI: Arbeiten in der Schwangerschaft auf der Intensivstation – Forderungen zur Verbesserung der Lage von schwangeren Mitarbeiterinnen auf einer Intensivstation.

„Mit unserer Projektgruppe möchten wir nicht nur die Gleichberechtigung vorantreiben, sondern dadurch auch die Attraktivität für die Intensivmedizin insgesamt steigern. Und da müssen wir gemeinschaftlich ran. Wir wollen aktiv aufzeigen, wo die Rahmenbedingungen momentan noch nicht passen und Veränderung bewirken. Unser Positionspapier ist ein erster Ansatz”, erklärte Frida Regner, ebenfalls in der Projektgruppe der Jungen DIVI. Dr. Aileen Spieckermann (Mitte), stellvertretende Sprecherin der Jungen DIVI, ergänzte: „Empowerment ist eines der Themen der Jungen DIVI, die ganz oben auf der Agenda stehen und die wir langfristig behandeln wollen und werden.” Ein Instagram-Kanal der Jungen DIVI berichtet nun regelmäßig über das Thema Empowerment, in Form von Interviews und Podcast-Beiträgen. Schließlich gebe es genügend engagierte und erfahrene Vorreiterinnen, die zeigen, welche Lösungen und Ideen es für den Alltag in Klinik und Praxis geben kann und oder auch bereits gibt.

Mit Blick in die Zukunft sagte Diana Freund: „Um in Zukunft wirklich etwas verändern und echte Gleichstellung hinbekommen zu können, ist es unglaublich wichtig, dass wir das Thema noch mehr ins Bewusstsein rücken – und daran arbeiten wir intensiv.” Ihre Kollegin Frida Regner (rechts) betonte: „Der Schlüssel zum Erfolg liegt dabei in der gemeinschaftlichen Arbeit. Das sieht man auch bei uns in der Jungen DIVI, in der alle Professionen vertreten sind – und übrigens ein bisschen mehr Frauen als Männer.” Wenn aus dem Bewusstseinswandel echte Gleichstellung folge, wäre langfristig gesehen dann auch eine solche Projektgruppe nicht mehr nötig. Echte Gleichstellung bedeutet zum Beispiel auch, so sind sich die drei Frauen einig, dass jedes Familienkonzept unterstützt wird – und etwa auch Väter, die Care-Arbeit übernehmen wollen, gestärkt werden.

Quelle Text und Bild: DIVI

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