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Digitalradar Krankenhaus zeigt Reifegrad in Kliniken

Notaufnahme München(Februar 2022) Wie digital sind Deutschlands Kliniken? Jahrelang konnte man die Antwort nur raten, da diese Daten fehlten. Aus diesem Grund wurde eine Bestandsaufnahme des digitalen Reifegrads zur Komponente des Krankenhauszukunftsgesetztes (KHZG) gemacht. Ein Großteil der Häuser erreicht auf einer Skala von 0 bis 100 einen Digitalisierungsgrad zwischen 20 und 40.

Die Ergebnisse des Konsortiums „DigitalRadar“ Krankenhaus offenbaren Stärken und drängende Handlungsfelder auf dem Weg zu einer digitalen Krankenhauslandschaft. Das erste nationale Benchmarking Projekt weltweit zeigt für Deutschland solide Daten, gut fanden Experten das Dashboard zur Visualisierung und Strategieentwicklung.

Für die erste Online-Erhebung zur Evaluierung des Reifegrads deutscher Krankenhäuser hinsichtlich der Digitalisierung nach §14b KHZG gaben 1.616 Krankenhäuser (91 Prozent aller Plankrankenhäuser) zwischen Oktober und Dezember 2021 eine Selbsteinschätzung u.a. zu ihren klinischen Prozessen, den Möglichkeiten zum Informationsaustausch oder der Patientenpartizipation ab. Die ersten Ergebnisse dieser Erhebung wurden am 11. Februar 2022 vorgestellt. Einsehen kann man die Agenda hier: https://www.digitalradar-krankenhaus.de/wp-content/uploads/2022/02/220211_DigitalRadar_Webinar_Folien.pdf, auch eine Pressemeldung gibt es dazu: https://www.digitalradar-krankenhaus.de/pressemitteilung-zur-vorstellung-der-ersten-ergebnisse-11-02-2022/

Der Bundesverbands Gesundheits-IT (bvitg) nimmt Stellung zur Vorstellung der Ergebnisse zur digitalen Reifegradmessung der deutschen Krankenhauslandschaft: „Das Ergebnis überrascht nicht und bestätigt die bisherigen Mutmaßungen zum Zustand der Digitalisierung des Krankenhaussektors,“ kommentiert Sebastian Zilch, Geschäftsführer des bvitg. „Den Krankenhäusern stehen seit Jahren unzureichende Mittel zur Finanzierung der Digitalisierung zur Verfügung. Die Milliarden des KHZG sollen diese Defizite in einem sehr engen Zeitkorridor lösen. Aber schon jetzt ist klar: Die Probleme bleiben, wenn die Finanzierungsspritze endet. Wir brauchen eine Finanzierungsstruktur, die Investitionen in die Digitalisierung heute und in Zukunft ermöglicht.“

Aus Sicht des Verbandes sind aber auch positive Erkenntnisse ableitbar: „Viele administrative Prozesse sind schon gut digital aufgestellt – und das bereits seit Jahrzehnten. Im Bereich der digital unterstützen Versorgung ist jedoch viel Luft nach oben. Durch das KHZG besteht hier Hoffnung, z. B. bezüglich der Nutzung von Telekonsilen oder Patientenportalen. Wir brauchen vor allem eine Diskussion um zukünftige Versorgungsprozesse – das Problem ist nicht die Technologie, sondern der zumeist analog gedachte Prozess.“

Mit Plan auf Zukunftskurs

Darüber hinaus bekräftigt der bvitg seine Forderung nach Klarheit bezüglich einer Perspektive für die Digitalisierung im Krankenhaussektor.

„Der entscheidende Schwachpunkt des KHZG und auch der Reifegradmessung ist es, dass es keine Zieldefinition gibt. Die Politik ist nun gefordert, gemeinsam mit den Krankenhäusern, den Anwenderinnen und Anwendern, aber auch der Industrie digitale Zielbilder zu entwerfen und umzusetzen. Die im Koalitionsvertrag angekündigte E-Health-Strategie sollte deshalb auch ein Zielbild für die digitale Krankenhauslandschaft enthalten – inklusive einem Plan, wie dies auch nachhaltig finanziert werden kann“, so Zilch.

Quelle Text: Digitalradar Krankenhaus und bvitg

Quelle Bild: Mirjam Bauer

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