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Klimabündnis auf der Fachtagung „Smart Green Care and Hospital“

(Dezember 2024) Am 5. Dezember 2024 trafen sich im Rahmen der Fachtagung „Smart Green Care and Hospital: Berlin und Brandenburg als Klimavorreiter im Gesundheitswesen?“ Expert:innen aus dem Klima- und Gesundheitsbereich, um über eine nachhaltige Gesundheitsversorgung vor Ort zu diskutieren. Das Ergebnis: Die Gründung eines Klimabündnisses für Berlin-Brandenburg.

„Das deutsche Gesundheitssystem trägt selbst zu Umweltveränderungen bei. Dabei bestehen zahlreiche Möglichkeiten zur Reduktion von Ressourcenverbrauch und Emissionen, ohne die Qualität der medizinischen Versorgung zu beeinträchtigen“, erklärte Oskar Masztalerz (Wissenschaftlicher Mitarbeiter Arbeitsgruppe Klimawandel und Gesundheit, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, Wissenschaftlicher Referent Gesundheit, Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen) in seinem Impulsvortrag im Rahmen der Fachtagung, zu der Gesundheitsstadt Berlin und das BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin (ukb) eingeladen hatten. „Umweltsensible Gesundheitsförderung und Prävention sind essenzielle Handlungsfelder eines nachhaltigen Gesundheitssystems und des Krankenhauses der Zukunft“, führte der Experte aus.

Wie kann der Umbau des Gesundheitswesens gelingen?

Die Notwendigkeit des Dialogs betonte Dr. Gesa Miehe-Nordmeyer (Leiterin der Abteilung für Sozial, Gesundheits-, Arbeitsmarkt-, Umwelt- und Gesellschaftspolitik im Bundeskanzleramt): „Uns allen ist bewusst, dass die Aufgabe der Transformation des Gesundheitswesens in ein klimaneutrales System keine einfache ist. Daher ist es für die Bundesregierung von besonderer Bedeutung, dass wir weiter im Dialog bleiben und gemeinsam Möglichkeiten diskutieren, wie wir es schaffen können. Denn die Transformation lohnt sich. Den hohen Investitionskosten stehen nicht nur Energieeinsparungen, sondern die Gesundheit und die Zufriedenheit von Patientinnen und Patienten und auch der Mitarbeitenden gegenüber.“

„Die Auswirkungen der Klimakrise auf die körperliche und psychische Gesundheit sind schon heute deutlich“, mahnte Dr. med. Iris Hauth (Vorsitzende Gesundheitsstadt Berlin). „Gemeinsam mit den Akteur:innen unseres Gesundheitsnetzwerks für Berlin-Brandenburg ein Klimanetzwerk für das Gesundheitswesen in Berlin-Brandenburg auf den Weg zu bringen, ist uns ein wichtiges Anliegen – nicht zuletzt, da Prävention ist eine wesentliche Säule unserer Arbeit ist“, erklärt Hauth. „Die Hauptstadtregion Berlin und Brandenburg macht sich mit unserem Bündnis auf den Weg, den Klimaschutz im Gesundheitswesen anzugehen. Gemeinsam geht es nachhaltiger!“, so Dr. Daniel Dettling (Geschäftsführer Gesundheitsstadt Berlin).

Low-Hanging Fruits und Haushaltslage

Best-Practise-Beispiele zeigten, dass es viele „Low-Hanging Fruits“ gibt. Gleichzeitig wurden die prekäre Haushaltslage thematisiert. „Gedanken zum Klimawandel müssen wir uns jetzt erst recht machen und Maßnahmen ergreifen. Es ist sinnvoll, dass sich die größten Gesundheitsversorger von Berlin und Brandenburg zusammenschließen und all das tun, was in ihrer eigenen Krafts steht. Dafür ist es gut, ein Netzwerk zu gründen und zu beleben, weil der Klimawandel trotz der Haushaltslage drängt“, stellte Dr. Johannes Danckert (Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH) fest.

Klimaschutz nach innen und im Netzwerk

„Engagement für den Klimaschutz wird zunehmend auch von den eigenen Mitarbeitenden im Krankenhaus gefordert. Als Arbeitgeber sind wir gut beraten, solche Initiativen wahrzunehmen und aktiv zu unterstützen. Bei uns im ukb setzt ein interprofessionelles Klimateam schon jetzt wichtige Akzente im Bereich Nachhaltigkeit. So wurde etwa ein vielbeachteter Hitzeschutzplan als Pilotprojekt im ukb entwickelt. Diese Tagung hilft enorm, sich über Maßnahmen auszutauschen, neue Erkenntnisse zu gewinnen, voneinander zu lernen und so ein Netzwerk von Akteuren aus Berlin und Brandenburg für den gemeinsamen Klimaschutz zu entwickeln“, sagte Christian Dreißigacker (Vorsitzender der Geschäftsführung im BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin).

Brandenburg begrüßt das Klimabündnis für Berlin und Brandenburg

„Die heutige Initiative für ein Klimabündnis in Berlin und Brandenburg, initiiert von Gesundheitsstadt Berlin, wird ein wichtiger Beitrag, um das Thema voranzubringen – Know-how-Transfer hinzubekommen und alle Akteure weiter auf ein gemeinsames Ziel einzuschwören, nachhaltiger in der Region zu werden – zum Vorteil aller Beteiligten. Wir orientieren uns dabei auch an dem Vorbild Uruguays, im Gesundheitssystem weitgehend unabhängig von fossiler, teurer Energie zu werden“, erklärt Michael Zaske (Abteilungsleiter Gesundheit Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz im Land Brandenburg, Potsdam).

Quelle: Gesundheitsstadt Berlin

 

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