(April 2025) Die DMEA, ein führendes Event für Digital Health in Deutschland bzw. Europa brachte vom 8. bis 10. April erneut Experten aus Medizin, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik in Berlin zusammen. Angesagte Themen waren Künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen, personalisierte Medizin, die elektronische Patientenakte und Patientenportale im Versorgungsalltag, Gesundheitsdatennutzung, Datensicherheit sowie die Interoperabilität.
Mit einem neuen Besucherrekord und einem eindrucksvollen Programm bilanziert die Messe Berlin: 20.500 Teilnehmende kamen an den drei DMEA-Tagen in die Messehallen, um sich über die neuesten Entwicklungen der digitalen Gesundheitsversorgung zu informieren, innovative Lösungen kennenzulernen und sich mit Experten aus aller Welt zu vernetzen. Mit rund 900 Ausstellern aus fast 30 Ländern, mehr als 470 Referenten und über 200 Sessions stellte die DMEA auch 2025 neue Bestmarken auf.
Starke politische Signale – Digitalisierung als Gemeinschaftsaufgabe
Ein Höhepunkt war die Keynote des geschäftsführenden Bundesgesundheitsministers Prof. Dr. Karl Lauterbach am ersten Tag der DMEA. Er hatte erneut die Schirmherrschaft der DMEA übernommen und sagte zum Abschluss: „Die DMEA ist ein zentraler Bestandteil der digitalen Gesundheitswende. Sie bringt die Akteure zusammen, die die Digitalisierung in die Versorgung bringen – dort, wo sie wirkt. Projekte wie die elektronische Patientenakte, das E-Rezept oder die Telemedizin zeigen: Digitalisierung ist kein Selbstzweck, sondern der Schlüssel zu besserer Medizin, effizienteren Abläufen und mehr Patientensicherheit.“ Lauterbach ist überzeugt, dass die Digitalisierung zentrale Probleme des Gesundheitswesens lösen kann, die elektronische Patientenakte betrachtet er als Erfolgsgeschichte, die als größtes Digitalisierungsprojekt in Deutschland auch Impulse für andere Bereiche liefern werde. Daneben sprach er über die großen Herausforderungen unserer Zeit: Neben dem Kampf gegen den Klimawandel und dem damit verbundenen Umstieg auf erneuerbare Energien, dem demografischen Wandel und dem damit verbundenen Fachkräftemangel sowie internationalen Kriegen und autoritären Tendenzen zählt der Bundesgesundheitsminister auch die rasante Digitalisierung und die Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) dazu.
DMEA nova Award
Der DMEA nova Award bot zum zweiten Mal zahlreichen Startups die Möglichkeit, ihre herausragenden Gesundheitslösungen zu präsentieren. In mehreren Pitch-Runden traten die jungen Unternehmen aus den Bereichen „Nachhaltigkeit neu denken“, „Patienten und Patientinnen“, „Technologie von morgen – Digital. Präzise. Persönlich“ und „Versorgungsmodelle der Zukunft“ bereits im Vorfeld gegeneinander an. Eine Jury bestimmte 20 Finalisten , von denen fünf ihre Lösungen beim finalem Pitch am 10. April dem Publikum, das anschließend den Gewinner auswählte, vorstellen durften. Sieger wurde Paicon, eine Ausgründung aus dem DKFZ Heidelberg: Sie entwickeln personalisierte, KI-gestützte Lösungen für die Onkologie über eine datengesteuerte Plattform. Weitere Finalisten waren Hermaid (KI-gestützte Plattform für die Frauengesundheit), Get2Germany (Rekrutierungsplattform für ausländische Gesundheitsfachkräfte), Monster Shack (spielerische Behandlung der Neurodermitis), Viatolea (Medizinprodukt um Nahrungsunverträglichkeiten zu erkennen).
Wie sich der Umgang mit dem Ungewissen managen lässt
Disruptive Innovationen erschüttern die Welt. Doch viele Unternehmen reagieren darauf viel zu träge. Trendforscher Richard van Hooijdonk erklärt in seiner Keynote, wie man agil wird. Der Zukunftsforscher selbst hat übrigens kein Problem mit Veränderungen: Seinen ersten Chip ließ er sich vor sieben Jahren in die Hand implantieren, weitere folgten. Als Nächstes wünscht er sich einen Hirnchip, denn er ist überzeugt, dass sich mit solchen Implantaten in Zukunft Epilepsie oder Demenz heilen lassen (hier mehr lesen).
Internationalität und Vielfalt auf der Ausstellungsfläche
Die sechs Messehallen boten ein umfassendes Bild der digitalen Gesundheitswirtschaft – von etablierten Unternehmen wie CompuGroup Medical, Dedalus, ID Information und Dokumentation im Gesundheitswesen, medatixx, Meierhofer AG, nexus AG und Telekom Healthcare Solutions bis zu mehr als 100 Startups. Auch die internationale Beteiligung war so stark wie nie: In zahlreichen Länderpavillons präsentierten sich Unternehmen unter anderem aus Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Frankreich, Skandinavien und auch aus den USA, Kanada, Großbritannien, Israel, China, Singapur, Südkorea und Taiwan waren Aussteller vertreten.
„Auch die Medizintechnik aus Baden-Württemberg ist bereit, die digitale Transformation im Gesundheitswesen aktiv mitzugestalten“, sagte Yvonne Glienke, Geschäftsführerin der MedicalMountains GmbH. Ihr erster Gemeinschaftsstand hat viel Zuspruch verzeichnen können. Sowohl die acht Mitaussteller als auch das Messe-Team der MedicalMountains GmbH nahmen dabei vor allem eines wahr: Eine Aufbruchsstimmung, das Machbare auch konkret umsetzen zu wollen.
Die nächste DMEA findet vom 21. – 23. April 2026 statt.
(Quelle: Messe Berlin, Mirjam Bauer, Medical Mountains)